Böhmen mit Prag, Pilsen, Budweis, Marienbad, Krummau und anderen bedeutenden Orten im Westen der tschechischen Republik sind seit Jahren Ziele interessierter Studienreisenden. Aber MÄHREN?
Unser Reiseleiter Günther Krumpen war jetzt dort und hat überraschende Erkenntnisse mitgebracht. Lesen Sie nachstehend seinen Bericht oder kontaktieren Sie uns für weitere Informationen. Gern stellen wir Ihnen „Ihre“ maßgeschneiderte Gruppenreise zusammen.
Brünn ist bekannt: als Hauptstadt Mährens und als bedeutende Industrie- und Messestadt. Aber als Studienreiseziel?
Brünn ist überraschend: mit seinem großen Marktplatz, der lebhaften Fußgängerzone, den vielen gemütlichen Gasthäusern, dem Dom St Peter und Paul, der Kapuzinergruft und überragt von der Zitadelle Spilberk mit ihren Kasematten und Wehranlagen.
Brünn ist ideal: als Standortquartier für eine Studienreise nach Mähren. Sternförmig kann man in einer Woche ohne Hotelwechsel viele der bedeutenden Sehenswürdigkeiten des Landes erkunden.
Wendet man sich nach Süden erreicht man nach wenigen Kilometern schon die im 18. Jh. von Santini umgebaute barocke Klosterkirche von Rajhrad/Raigert mit der wertvollen Klosterbibliothek. Weiter südlich, schon fast an der österreichischen Grenze, liegen die großartigen Schlosskomplexe von Lednice und Valtice (Eisgrub und Feldsberg). Seit Jahren in der Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, liegen sie heute immer noch abseits der großen Touristenströme. Insbesondere Lednice mit seinem Palmenhaus und dem von Kanälen durchzogenen weit ausgedehnten Schlossgarten im englischen Stil wird den Besucher beeindrucken. Unweit davon liegt Mikulov/Nikolsburg. Das sehenswerte Städtchen mit dem schönen Marktplatz, dem großen Schloss und der Kirche des Hl. Johannes des Täufers mit einem Deckenfresko von Maulbertsch darf in keinem Besuchsprogramm fehlen. Und letztlich Znaimo/Znaim als Mittelpunkt der südmährischen Weinanbauregion mit seinen umliegenden kleinen Dörfern sollte der Reisende nicht auslassen. Eine Weinprobe in einem der kleinen Weinkeller mit einem gemütlichen Abendessen ist ein Muss.
Fährt man nach Osten hat man die Qual der Wahl. Zwei Tage sollte man schon gerne für Ausflüge in diese Region einplanen.
Slavkov u Brna/Austerlitz ist das erste Ziel, nur wenige Kilometer von Brünn. Ob nun das Schloss in der gepflegten Innenstadt oder das Denkmal mit Museum der „Dreikaiserschlacht“ ein paar Kilometer außerhalb oder beide Ziele im Programm sind, einen Vormittag muss man sich schon Zeit nehmen. Nicht viel weiter ist es zum Schloss von Bucovic/Butschowitz. Zumindest die wundervollen dreigeschossigen Renaissance-Arkadengänge sollte man sich ansehen. Ganz anders wieder Buchlovice/Buchlowitz mit einem grandiosen Schloss. Schon der besonders schöne und gepflegte Landschaftspark ist eine außerordentliche Attraktion. Und dann Velehrad/Welehrad: eine der schönsten Barockklosteranlagen des Landes mit einem wertvollen Chorgestühl. Der Tag geht zu Ende aber man muss noch einen zweiten Tag nach Osten: Kremsier/Kromeritz ist mehr als nur ein paar Stunden wert. Der große Marktplatz mit dem erzbischöflichen Schloss, die wertvolle Gemäldesammlung, die Bibliothek, der sehenswerte Schlossgarten und vor allen Dingen, etwas westlich der Innenstadt, der berühmte Blumengarten, werden Herz und Auge des Besuchers erfreuen. Natürlich führen ein oder zwei Tage in den Norden. Da ist zuerst Olomouc/Olmütz, das „mährische Salzburg“ genannt. Die wunderschöne Innenstadt mit Rathaus und den gepflegten Altstadtgassen bilden den Auftakt der Besichtigung. Die Domkirche St. Wenzel und das Universitätsviertel sind weitere Höhepunkte dieser zauberhaften Stadt. Etwas weiter nördlich liegt Sternberk/Sternberg mit seiner wehrhaften Burg, die allemal einen Besuch wert ist. Noch mehr Zeit übrig? Krtiny/Kritein liegt abseits aller großen Strassen. Die wunderbare barocke Wallfahrtskirche ist die einzige von Santini erbaute Kirche Mährens.
Bleibt noch der Westen der mährischen Metropole. Da ist Trebic/Trebitsch ein absolutes Muss! Das jüdische Viertel am Ufer des Flusses Jihlava ist mit seinem schmalen Gässchen und der Synagoge einer der Hauptanziehungspunkte der Stadt. Hoch über der Stadt der jüdische Friedhof, der größte noch existierende Judenfriedhof in Europa. Und nicht zuletzt die Klosterkirche St Prokop, eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit romanischen und gotischen Formen, ein Juwel unter den Kirchenbauten Mährens mit seiner wunderbaren Krypta. Und zu guter Letzt vielleicht noch Pernstejn/Pernstein: eine der größten und besterhaltenen Festungen Tschechiens mit schön dekorierten Innenräumen.
MÄHREN: unentdeckt, sehenswert, liebenswert und auf jeden Fall eine Reise Wert.
Bilder: Copyright Günther Krumpen
Kommentarbereich geschlossen.