POSEN – Polens neue Entdeckung

 

Die Anreise mit dem Flugzeug direkt nach Posen ist etwas schwierig, aber über Berlin bzw. Warschau und weiter mit dem Bus überhaupt kein Problem. Unterwegs könnte man – bei Anreise über Berlin – unweit der Autobahn schon einmal die Christusstatue von Swiebodzin (Schwiebus) besichtigen. Sie würden in Rio ja auch zur Statue auf den Corcovado fahren. Nur, in Swiebodzin ist die Statue mit 35 m noch ein ganzes Stück größer als in Rio. Schon ein imponierender Anblick!

Etwas Hunger wird sich bei der Anreise nach Posen einstellen. Wir kennen ein Schloss mit viel hundertjähriger polnisch-deutscher Geschichte und einer typisch polnischen Küche bei der Ihnen das Wasser im Mund zusammen läuft – garantiert!

Posen hat eine Vielzahl guter Hotels im und rund um das Stadtzentrum. Eine Stadtbesichtigung wird zu einem Spaziergang in die Geschichte Polens und in das moderne Posen. Fangen wir auf der „Dominsel“ an. Posen liegt an der Warthe – und dort wo der Fluss sich für eine kurze Strecke teilt und eine kleine Insel bildet, steht der Posener Dom.  Er ist die älteste Kathedrale Polens und steht für den Beginn der Christianisierung des Landes und war Grablege der Piastendynastie. Die dreischiffige Backsteinbasilika mit ihren Kunstschätzen muss zweifellos das erste Ziel der Stadtbesichtigung sein. Und dann ist da etwas völlig neues entstanden in den letzten Jahren: die „Porta Posnania“.  Ein modernes Museum? Eigentlich kein Museum im herkömmlichen Sinn, mehr eine durch Licht, Farben und von Symbolen geprägte historische Darstellung der tausendjährigen Geschichte der Stadt. Da passt es ganz gut, das der gläserne Steg über die Warthe zur alten preußischen Stadtbefestigung führt und so den Bogen schlägt zum 19. Jh. Unbedingt sehenswert

Die Altstadt – wie in so vielen polnischen Städten ein Kleinod. Das Rathaus wurde vom Italiener Giovanni Battist di Quadro im Renaissancestil erbaut, 1555 fertig gestellt und gehört zu den wertvollsten Baudenkmälern der Renaissance in Mitteleuropa. Dichtes Gedränge um die Mittagszeit, wenn um 12 h ein leibhaftiger Trompeter oben auf der Turmgalerie sein Signal bläst und zwei Ziegenböckchen im Takt der Uhr mit den Hörnern stoßen. Der Stadtführer wird Ihnen die Geschichte dazu natürlich erzählen. Oder Sie lesen sie hier!

Apropos Geschichten: es gibt da noch die von Sankt Martin und den Martinshörnchen. Sagen Sie nicht Croissant, auch wenn das Posener Martinshörnchen eine ähnliche Form hat – es sind Welten dazwischen. Am Markt im historischen Ambiente können Sie bei einer vergnüglichen Backstunde alles über die Geschichte der Hörnchen  lernen, und natürlich ausgiebig probieren.

Bleiben wir in der Altstadt: die Jesuitenkirche (Kirche des Hl. Stanislaus)  empfängt Sie mit unglaublicher barocker Pracht. Und auch die prachtvolle Franziskanerkirche  liegt nur wenige Schritte vom Markt.

Jetzt erst einmal eine Pause – etwas essen und etwas shoppen. Natürlich hat Posen große Einkaufszentren. Ich würde es hier nicht erwähnen, auch wenn Sie nicht in den Geschäften stöbern wollen – die „Alte Brauerei“ müssen Sie sehen. Das Einkaufs- Kunst- und Businesszentrum in der ehemaligen Brauerei Huggers macht polnischen Architekten und Handwerkern alle Ehre. Im Übrigen auch fußläufig gut vom Markt zu erreichen.

Das Kaiserschloss  in Posen (nicht zu verwechseln mit dem Königsschloss – das gibt es auch) nur einen Katzensprung vom Stadtzentrum entfernt, verweist auf den Beginn des 20. Jh. Der neoromanische Riesenbau wurde von 1905-1910 für Kaiser Wilhelm II errichtet. Während des 2. Weltkrieges ausgebaut zur „Führerresidenz“ ist es heute ein Kulturzentrum mit Theater, Ausstellungen, Kino und Konzerten. Daneben befindet sich das Posener Opernhaus, die Posener Philharmonie und – ein Schatzkästlein – das Collegium Minus, Aula der Universität und Veranstaltungsort akademischer Feierlichkeiten und Konzerte. All das rund um den ADAM-MICKIEWICZ-PLATZ vereint und leicht zu erreichen. Nicht alle Häuser werden täglich bespielt – wir finden für Sie eine gute Alternative.

Nun sind Sie schon lange in Posen, gesehen haben Sie noch lange nicht alles. Jetzt müssen ein paar Stichworte genügen: das Nationalmuseum vom Beginn des 20. Jhs. mit einer reichen Sammlung romanischer und gotischer Kunst. Der Park „Zitadelle“, die grüne Lunge Posens mit Denkmälern, Skulpturen und Festungsgebäuden. Das Museum für Musikinstrumente mit über 2000 Exponaten. Das archäologische Museum in einer der prachtvollsten Renaissance-Herrschaftsresidenzen. Dann noch der Zoo mit über 116 ha und 260 Tierarten und die Brauerei Lech, die zu Besichtigung und Kostprobe einlädt. Ein paar Kilometer außerhalb in der großpolnischen Seenplatte liegt Schloss Kornik, im 19. Jh. im neugotischen Stil von Karl Friedrich Schinkel umgebaut. Das Schloss ist heute Museum mit bedeutender Gemäldegalerie, das 40 ha große Arboretum ist das größte und schönste Arboretum Polens und im Sommer darf man es auf keinen Fall versäumen. Und zuletzt dann noch unser Hinweis auf Schloss Rogalin, 20 km südlich von Posen und Außenstelle des Nationalmuseums. Der monumentale Komplex mit dem wunderbar restaurierten Schloss, Gemäldegalerie und Schlosspark ist vielleicht der Abschluss Ihrer Reise.

 

Ihre Reiseplanung nach Posen:

Wir hätten noch mehr Ideen! Fragen Sie uns und erhalten Sie Ihr maßgeschneidertes Gruppenangebot.

Günther Krumpen

 

Bilder: Copyright by Conti-Reisen

Autor: Günther Krumpen, Conti-Reisen