Mit vielen bunten Bildern im Kopf und voller Vorfreude reiste Conti-Mitarbeiterin Nadine Koch im Juli nach Kuba. In gut 10 Stunden erreicht man per Direktflug mit Condor oder Air Berlin wahlweise Varadero oder Havanna. Schon bei Ankunft schlägt einem die tropische Wärme entgegen, die auf karibisches Flair hoffen lässt …

Auf Kuba, der größten der Antilleninseln, herrscht ganzjährig tropisches Klima. In den Monaten Mai bis Oktober fallen die meisten Niederschläge, die sehr stark sind, aber meist nicht länger als ein bis zwei Stunden andauern. Von November bis April ist es deutlich trockener und die Temperaturen sind etwas niedriger. Nein, nicht so sehr.

Traumhafte Karibikstrände mit türkisfarbenem Wasser, weißem Puderzuckersand und Palmen sowie fruchtbare Ebenen und Bergketten (Sierra del Escambray Cordillera de Guaniguanico und Sierra Maestra) bestimmen die Landschaft.

Es ist nicht ganz einfach den “typischen” Kubaner zu beschreiben. Als Nachkommen der Spanier, Afrikaner sowie Chinesen und Franzosen entwickelte sich ein buntes Völkergemisch mit unterschiedlichem Aussehen. Gemeinsam scheint jedoch jedem die Lebensfreude und Leidenschaft für die Musik zu sein.

Auch die kubanische Küche vereint spanische und afrikanische Einflüsse. Trotz Lebensmittelknappheit sind die Gerichte meist schmackhaft. So findet man häufig schwarze Bohnen und Reis (Moros y Cristianos), Hühnchen, Schwein oder Rind mit Reis sowie Kochbananen, Rot- und Weißkohl und Fischgerichte.
Unbedingt speisen sollte man in einem der so genannten “Paladares”. Das sind private Familienrestaurants, die seit einigen Jahren vermehrt vom Staat zugelassen worden sind. Bei einem leckeren Abendessen erhält man gleichzeitig einen interessanten Einblick in das kubanische Familienleben. ein tolles Erlebnis.
Neben dem kubanischen Bier, das gerne von Einheimischen und Touristen getrunken wird, ist es vor allem der Rum, der sowohl pur als auch in zahlreichen Cocktails genossen, weltberühmt ist.

Eine Besonderheit ist die Währung. Auf Kuba existieren parallel zwei Währungseinheiten. Der kubanische Peso, mit dem die Einheimischen zahlen, und der Peso Convertible (CUC), die Devisenwährung für die Touristen.
Geringe Löhne veranlassen immer mehr Kubaner im Tourismus, einer der Hauptwirtschaftszweige, oder im Dienstleistungssektor zu arbeiten, um so ihr Gehalt durch die Trinkgelder aufzubessern.

Havanna. Durch das schicke und moderne Viertel Vedado erreicht man den Plaza de la Revolución. Der große, weitläufige Platz wird von einem in dem Himmel ragenden Turm und einem Denkmal für José Martí (berühmter Schriftsteller und Freiheitskämpfer) dominiert. Die Architektur der umliegenden Gebäude (Ministerien, Nationalbibliothek und Nationaltheater) erinnert an Sowjetbauten.

Im Zentrum der Stadt lohnt ein Stopp am Capitol bevor das Viertel Habana Vieja lockt. Großzügig angelegte Parks, malerische mit Palmen bewachsene Plätze und liebevoll restaurierte Kolonialbauten in bunten Farben bestimmen das Bild dieses Stadtteils.

Einen Spaziergang zum Plaza de la Catedral mit seiner Kirche und zum wunder-schönen Plaza Vieja, der von hübschen Häusern, Cafés und Arkadengängen umrahmt wird, sollte man ebenfalls nicht verpassen.
Auch für Kunst- und Geschichtsinteressierte bietet Havanna zahlreiche Möglichkeiten. Das Museum der Schönen Künste und das Museum der Revolution sind nur einige Beispiele.

In der Calle Obispo, eine der buntesten und beliebtesten Fußgängerzonen der Altstadt, herrscht reges Treiben. Hier befindet sich auch das Hotel Ambos Mundos, in dem schon Hemingway wohnte. Von der Dachterrasse kann man bei einem kühlen Drink einen wunderschönen Blick auf Havanna genießen.
Abends locken zahlreiche Restaurants, Lokale und Musikkneipen…
Man kann verstehen, warum Hemingway so viele Jahre hier verweilte.
Seine Stammlokale “La Bodeguita del Medio” und “La Floridita” sind oft besucht.

Stickende, qualmende amerikanische Oldtimer in bunten Farben, die gehegt und gepflegt werden, gehören ebenso zum typischen Bild der Stadt wie der viel besuchte Malecon, die berühmte Uferpromenade.

Ein schöner Kontrast zum quirligen Havanna ist die Provinz Pinar del Rio und das malerische Tal von Viñales mit seinen steil aufragenden schroffen Kegelfelsen, den sogenannten Mogotes. Hier wächst der bekannte grün-silbrig schimmernde Tabak. Der Besuch einer hiesigen Zigarrenfabrik versetzt einen in vergangene Zeiten. Die Zigarren werden noch in Handarbeit hergestellt.

Inmitten dieser idyllischen Landschaftsszenerie stößt man auf die bekannte “Prähistorische Mauer”, eine riesige bunte Felsmalerei des kubanischen Künstlers Modrillo, die die Geschichte der Evolution darstellt.

Ganz in der Nähe befindet sich die Cueva del Indio, eine Indianerhöhle, die 1920 entdeckt wurde. Zu Fuß und dann an Bord eines kleinen Motorboots erkundet man die verschiedenen Bereiche der Höhle.

Zweite wichtige Stadt nach Havanna ist das auf der süd-östlichen Seite der Insel gelegene Santiago de Cuba, Wiege der Revolution und der kubanischen Musik.
Nicht verpassen sollte man den Besuch in der so genannten Casa de la Trova, eine Art Musikzentrum, das nahezu täglich nachmittags und abends Anziehungspunkt für Musikliebhaber ist. Bekannte oder weniger bekannte Gruppen lassen Son-, Bolero, Rumba- und Salsarhythmen erklingen. Es fällt leicht sich von der Leidenschaft und Begeisterung für die Musik mitreißen zu lassen. Überhaupt scheint fast jeder Kubaner Rhythmus im Blut zu haben!

Von der etwas außerhalb der Stadt liegenden Festung El Morro genießt man einen traumhaften Blick über die Bucht von Santiago.

Knapp 20 km westlich von Santiago liegt ein bekanntes Ziel vieler Gläubiger und Touristen. Die Basilika El Cobre erhebt sich hell und strahlend vor den Ausläufern der Sierra Maestra und birgt den Schrein der kubanischen Nationalheiligen.

Auf einmalige, vielfältige Kolonialarchitektur trifft man in Trinidad (UNESCO Weltkulturerbe). Die heute noch erhaltenen Prachtbauten und Herrenhäuser stammen aus dem 18. Jh., der Blütezeit, als der Zuckerrohranbau und Zuckerhandel boomten. Auch hier liegt Musik in der Luft. Abends treffen sich Einheimische und Besucher auf einem Platz, um unter freiem Himmel Salsaklänge und afro-kubanische Rhythmen zu erleben und mitzutanzen.

Zu einem echten Erlebnis wird auch die Fahrt auf der kubanischen “Autobahn”. Nicht mit unseren Straßen zu vergleichen, geht es mal mehr mal weniger holprig über Land. Ob Fahrradfahrer, Pferdekutsche, Ochsenkarren oder auch Fußgänger und Tiere, hier darf jeder fahren, der sich nur irgendwie fortbewegen kann.

Ein schöner Abschluss für eine Rundreise durch Kuba ist ein mehrtägiger Aufenthalt an der Küste. Bilderbuchstrände mit Kokosnusspalmen und türkisblauem Wasser laden zum Verweilen und Entspannen ein.

Kuba präsentiert sich als sehr abwechslungsreiche und vielfältige Karibikinsel und bietet für jeden etwas. Ob Musik, Kunst und Kultur, Naturerleben oder einfach nur Relaxen am Strand, für jeden Geschmack ist etwas dabei.

 

Bilder: Copyright by Nadine Koch / Conti-Reisen